Frank Corcoran

irish composer

MUSIC KLASSIK January 2018 – Critic : Hans-Dieter Gruenefeld

Ex patria lebend hat der irische Komponist Frank Corcoran eine ebenso kritisch-distanzierte wie kulturell-bewusste Affinitaet zu seiner Heimat.
Deshalb evozieren seine DUETTI IRLANDESI zwar in monophoner Cello-Stimme traditionelle Chants, denen Martin Johnson mit Respekt und Einfuehlung vokale Qualitaeten gibt, aber Pianist Fergal Caulfield fuegt die Sarabande-Rhythmen und schoene Klangdekors hinzu.

Ganz anders ist das RHAPSODIC BOWING fuer 8 Celli, indem es eine Oper im Oktett inszeniert, die Rollen durch diverse Spieltechniken charakterisierend.

Der Prosa-Aesthetik ist die RHAPSODIETTA JOYCEANA fuer Solocello zugewandt, wobei Johnson die Motivzellen und Syntaxeigenschaften ueber diverse Spieltechniken verbindet.

Eine schwierigere Aufgabe hat er beim CELLO CONCERTO, denn dieses opus magnum fordert Intuition und Kraft des Solisten. Johnson gelingt es, seine Vokalise durch alle Register des episch-lyrischen Parts vor gravitaetischen Brass-fanfaren und Perkussion souveraen zu gestalten, sich auf den knurrig-geschmeidigen Canto einzulassen, der metallischen Attacken der Violenza Selvaggia abzuwaehren und en bravura die episodisch angeordnete Conclusio zu
bestehen .
Ein grandioses Serk dieses Genres.

Hans-Dieter Gruenefeld

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