Frank Corcoran

Irish Composer

SPEAKING ABOUT CHAMBER MUSIC

Auch die gerade am 14. März 2011 in der Church Of Christ, New York, vom North / South Consonance Ensemble unter der Leitung von Max Lifchitz erfolgreich uraufgeführten “Songs Of Terror And Love” (zu Texten von Jacopone Da Todi) haben schon im Titel stärkste emotionale Spannungen.

“Mein neues Werk ist für Basso, sehr schwierig und fürs so genannte Pierrot-Ensemble, also Violine oder Viola, Cello, Klavier, Klarinette oder Bassklarinette und Flöte. Da haben wir nach dem Modell von Arnold Schönberg sehr viele Möglichkeiten fürs Kolorit. Das interessiert mich sehr. Und diese Instrumente bei meinen Songs Of Terror And Love begleiten oder illustrieren, negieren oder addieren die Bass-Stimme.”

Eher untergeordnet sind Bearbeitungen, genauer: zwei Fugen von Johann Sebastian Bach (BWV 876 und BWV 878) hat Frank Corcoran fünfstimmig für Kammerensemble (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Perkussion, Klavier, Violine, Viola, Cello und Kontrabass) arrangiert, “eine Huldigung und Spaß und Spiele. Wir haben von Kolorit gesprochen. Am Anfang der einen Fuge hatte ich als Kolorit eine Jazztrommel und dadurch einen gewissen Swing. Das war gut gemeint, aber stilistisch falsch. Bach ist zu gut, deshalb Hände weg von seinen Originalen.”

In conclusio ist Kammermusik für den kleinen Raum bestimmt, wo “Flexibilität des Denkens und der Realisation möglich sind. Man braucht für Kammermusik eine andere Sensibilität als bei Opern oder Sinfonik”, eine Bereitschaft zum intensiven Zuhören. Doch Frank Corcoran beobachtet auch, “dass wir jetzt kein oder kaum echtes Publikum für zeitgenössische Musik haben. Seit dem Tod von Claude Debussy 1918, sind mehrere komplizierende Faktoren in die Gleichung gekommen: Rezeption und Vermarktung, Globalisierung und Internet. Richtig ist: Kammermusik ist voces intimae, Tagebuch, bis heute.”

Hans-Dieter Grünefeld

www.frankcorcoran.com

Diskographie

Kammermusik von Frank Corcoran

Music For The Book Of Kells (1990)
Frank Corcoran, Klavier; Percussion Modern (Hamburg), Ltg.: Dieter Cichiewicz

Wind Quintet (1992)
Stuttgart Wind Quintet, Ltg.: Willy Freivogel

auf:
Frank Corcoran
Mad Sweeny
Black Box 1026
(Vertrieb: www.cmc.ie)

Sweeneys Smithereens (2000)
Ensemble für Neue Musik München, Ltg.: Dieter Cichewiecz

5 Trauerfelder / Goirt an Bhróin (1996)
Perkussion Ensemble München, Ltg.: Dieter Cichewiecz

Fünf Lieder ohne Worte (1984)
für Oboe, Englisch Horn, Posaune, drei tiefe Streicher, Klavier und Schlagzeug
Das Neue Werk NDR, Ltg.: Dieter Cichwiecz

auf: Frank Corcoran
Zeitklang / Composers’ Art Label 13017
(Vertrieb: Klassik Center Kassel)

Piano Trio (1978)
Hesketh Trio

Rosenstock Lieder (1980)
Sabine Sommerfeld, Sopran; Hamburg Trio

The Wind Quintet “Sweeney’s Wind Cries” (1999)
Daedalus Quintet

auf:
Frank Corcoran
Mad Sweeney’s Shadow
Col legno WWE 20214
(Vertrieb: Harmonia Mundi)

Quasi Un Pizzicato (2004)
für Sprecher, Flöte, Harfe, Klavier und Perkussion

auf:
Frank Corcoran
Quasi Una Musica
Zeitklang / Composers’ Art Label 13021
(Vertrieb: Klassik Center Kassel

The Light Gleams (2006)
(nach Samuel Beckett)
für Sopran, Bassklarinette,Cello und Violine
Concorde, Ltg.: Jane O’Leary

auf: Contemporary Music From Ireland (Volume 6)
CMC 06
(Vertrieb: www.cmc.ie)

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